BUND Kreisgruppe Plön

Alljährliche Kastenkontrolle

20. Februar 2022 | BUND Ortsgruppe Schwentinental, Naturschutz, Tipps

Die BUND Ortsgruppe Schwentinental kontrolliert jedes Jahr Nist- und Fledermauskästen. Auch in diesem Jahr...

Im Schwentinentaler Stadtgebiet hängen als Ausgleich für Baumfällungen, Baugebiete usw. diverse Kästen für Fledermäuse und Vögel.
Einmal im Jahr, zumeist zwischen Dezember und Februar, machen wir (die Ortsgruppe Schwentinental) uns an die Arbeit, diese zu kontrollieren und zu reinigen.
Die Vogelnester sollten aus den Kästen entfernt sein, bevor die Vögel im Frühjahr mit dem Nestbau beginnen. Wobei die Tiere schon recht früh im Jahr mögliche Quartiere inspizieren.
Werden sie nicht gereinigt, bauen Arten wie die Meise beispielsweise immer wieder ein Nest darauf, sodass der Vogelkasten nach einigen wenigen Jahren komplett gefüllt ist und für die Vögel nicht mehr nutzbar.
Theoretisch können die Vogelkästen auch direkt nach der zweiten Brut gereinigt werden. Dies birgt aber zwei Gefahren: Zum einen weiß man nie genau, wann in Zeiten des Klimawandels die zweite Brut abgeschlossen ist, zum anderen können die Kästen so noch eine Zeit lang als warmes Winterquartier genutzt werden.

Vogelkästen gibt es in verschiedenen Ausführungen zu kaufen. Sie können sie aber auch selbst bauen. Anleitungen finden Sie im Internet. Je nachdem, welche Vogelart Sie fördern möchten, wählen sie die Größe des Einflugloches.
Die Ausrichtung sollte Richtung Süd/West erfolgen, die Höhe etwa 2 bis 3 m betragen. Volle Sonne bitte vermeiden. Achten Sie darauf, dass keine Fressfeinde in der Nähe des Kastens auf der Lauer liegen können.

Die Fledermaus Kästen müssen äußerst sensibel gehandhabt werden, denn auch hier zeigt der Klimawandel seit einigen Jahren Wirkung. Immer wieder finden wir mehr oder weniger winterschlafende Fledermäuse in den Kästen, die in „normalen“ Wintern schnell zu kalt werden. In Schwentinental sind es Zwerg- und/oder Mückenfledermäuse. Diese sind optisch nicht zu unterscheiden, weshalb man bis vor einigen Jahren noch glaubte, es wäre eine Art. Durch genetische Untersuchungen wurde jedoch festgestellt, dass es sich um zwei Arten handelt.
Vor mehreren Jahren waren auch noch Große Abendsegler (unsere größten Fledermäuse) anzutreffen. Diese haben sich jedoch fast vollständig aus unserem Stadtgebiet zurückgezogen.
Die Fledermaus Kästen werden einerseits kontrolliert, um zu schauen, welche Arten in den Behausungen überwintern und ob sich an den Populationen etwas verändert, andererseits um zu vermeiden, dass bei einem hohen Besatz im Sommer die Flattertiere derart viel Kot hinterlassen, dass sie den Kasten nicht mehr durch den Einflug, der sich im unteren Bereich befindet, verlassen können und so elendig zu Grunde gehen.
Die Populationen oben genannter Arten scheinen relativ stabil zu sein, es kommen aber keine anderen Arten als Winterschläfer hinzu.

Auch Fledermäuse können Sie durch Anbringung geeigneter Kästen unterstützen. Bestens bewährt haben sich Porenbetonkästen mit doppelter oder dreifacher Front (siehe Foto leerer Kasten). Befestigen Sie die Kästen in 3 besser noch 4 m Höhe. Der Einflug muss im Umkreis von mindestens 1 m frei sein. Der Kasten darf nicht von Licht beschienen werden, auch nicht durch Bewegungsmelder. Eine halbschattige Anbringung ist von Vorteil. Fledermäuse sind jedoch sehr eigen in der Wahl ihrer Quartiere. Sie bevorzugen ein bestimmtes Kleinklima und so kann es sein, dass ein Kasten sofort oder auch nie angenommen wird.
Alternativ können Sie auch an einem Gebäude sogenannte Flachkästen befestigen. Flachkästen müssen nicht gereinigt werden. Da sie unten offen sind, fallen alle Fäkalien heraus.  Auch hier muss eine gewisse Höhe vorhanden sein. Kästen an den Seiten eines Gebäudes werden eher angenommen, als solche die sich Mittig Giebel befinden. Ansonsten gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei den Rundkästen.


Annette Hinz

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