Viele unserer wertvollsten Landschaften sind durch die Pflege und Nutzung des Menschen entstanden. Ein Beispiel sind unsere Blumenwiesen, die nur durch die Mahd und/oder Beweidung der früheren Landwirtschaft zu dem wurden, was sie heute sind. Ein Hotspot der Vielfalt. Landschaftspflege tut not, es sei denn, die Sukzession ist gewollt.
Keine Sukzession war auf einer kleinen Fläche des FFH Gebietes „Untere Schwentine“ in Schwentinental vorgesehen. Dieses Stückchen Erde ist einfach vergessen worden und so sind Bäume dort einfach umgefallen und liegengeblieben. Weidenbruch bedrängt den Schilfgürtel, welcher nie gemäht wurde. Gleiches gilt für das angrenzende Feuchtgrünland. Und so siedelten sich durch schleichende Überdüngung und mangelnde Pflege Pflanzen wie die Brennnessel im Übermaß an.
Durch Zufall entdeckten wir die Fläche und begannen in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landesamt für Umwelt mit der Entwicklung. Hierzu gehört vor allem die Mahd mit Abtrag des Mahdgutes, um Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen und den Pflanzen, die in der Dunkelheit warteten, Licht zu geben. Wir haben Totholz aus der Schilffläche gesammelt und einige Weiden wurden zurück gedrängt. Letzteres wurde durch Zuschüsse der Sparkasse Kreis Plön finanziert, wofür wir uns recht herzlich bedanken.
Wir werden weiter an der Freistellung der Flächen arbeiten und ein kleines, vollsonniges Gewässer renaturieren lassen.
Noch wissen wir nicht, was alles in der Samenbank schlummert. Die Entwicklung wird spannend.
Annette Hinz