BUND Kreisgruppe Plön

Die Mauersegler in Preetz

01. Juni 2022 | BUND Kreisgruppe Plön, Kindergruppe "Die Mauersegler", Preetz und Umgebung, Naturschutz, Lebensräume

Mauersegler Mauersegler  (Stephan Güthlein / NABU Bundesverband)

Wer kennt nicht den hohen und schrillen Schrei der Mauersegler „sriih“, wenn dieser im Sommer mit rasanter Geschwindigkeit durch die Straßen und Gassen der Stadt fliegt. Als standortstreue Koloniebrüter kehren die Zugvögel jedes Jahr Ende April bis Anfang Mai aus ihren Überwinterungsquartieren in der Subsahara in den Norden zurück.
Namensgebend für den Meister der Lüfte ist sein Verhalten, an den Mauern entlang zu segeln. Als Lang- und Weitstreckenzieher verbringt dieser besondere Vogel die meiste Zeit seines Lebens in der Luft. Nur selten, wie zum Beispiel beim Brüten und dem Füttern seiner Nachkommen, hat er festen Boden unter sich. Unter anderem mit seinen kurzen, kaum erkennbaren „Stummelfüßen“ zeigt er Anpassungen an seinen Lebesraum und seine Lebensweise. Infolgedessen bevorzugt der Mauersegler für seine kurzen Aufenthalte höher gelegene, senkrechte Flächen.
Seine Brutplätze finden sich meist in hochgelegenen Nischen und Spalten aller Art, wie zum Beispiel unter Dachrinnen, und werden oft für viele Jahre genutzt. Aufgrund seiner ausgesprochenen Nestbindung brütet er also stets an demselben Ort.
Traurigerweise leidet der Mauersegler an Wohnungsnot. So werden an Altbauhäusern im Zuge eines wachsenden Energiebewusstseins Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und die Neubauten werden sofort hermetisch abgeriegelt. Dadurch werden dem Mauersegler, meist ungewollt, seine Nistmöglichkeiten genommen. Vormals genutzte Brutplätze gehen verloren und neue Plätze sind für den so außergewöhnlichen Segler immer schwerer zu finden.
Eine weitere Problematik ist zudem sein sinkendes Nahrungsangebot. Der schnelle Dauerflieger frisst vorwiegend Insekten und Spinnen, welche immer weniger vorkommen. Unter anderem durch die sterilen Ziergärten mit überwiegend nichtheimischen Pflanzen verringerten sich die heimischen Insektenbestände in den letzten Jahrzehnten.
Beide Faktoren, mangelnde Nistmöglichkeiten und sein sinkendes Nahrungsangebot bewirken, dass der Bestand auf Dauer zurück geht. Wenn sogar gar keine Nistmöglichkeiten vorkommen, kommt der Mauersegler in den entsprechenden Gebieten gar nicht mehr vor.
Um dem Mauersegler zu helfen und sein Bestand somit konstant bleibt, kann man zum Einem hoch gelegene, frei zugängliche geschützte Winkel an Gebäuden offen halten. Zum Anderen kann man mehrere Nistkästen in mindestens sechs Meter Höhe anbringen, wobei das Anflugloch im idealen Fall nach Südosten zeigt und der Mauersegler eine freie An- und Abflugbahn hat.
Mauersegler sind sehr saubere Vögel und reinigen ihr Nest regelmäßig, um Feinde wie zum Beispiel der Mader, fernzuhalten. Man muss also nicht die Befürchtung haben, dass die Fassade o.ä. verschmutzt wird.
Um dem sinkenden Nahrungsangebot entgegen zu stehen, kann man selber einheimische Sträucher und Blumen einpflanzen. Diese bieten den Insekten Nahrung, und der Mauersegler hat somit ein etwas größeres Nahrungsangebot.
Da in der Bahnhofstraße zwei alte Gebäude, in dem einige Mauersegler jahrelang gebrütet haben, nun abgerissen werden sollen, verliert der Mauersegler einen seiner Brutplätze in Preetz. Um den Mauerseglern zu helfen, haben sich die BUND Kreisgruppe Plön und die NABU Ortsgruppe Preetz-Probstei zusammengetan und insgesamt vier Mauersegler-Nistkästen in der Nähe des alten Brutplatzes, bei der Druckerei Peters aufgehangen. Dabei sind drei Nistkästen vom NABU und der vierte Kasten vom BUND, wobei letzterer gemeinsam mit der BUND Kindergruppe „Die Mauersegler“ gebaut wurde.
Wir hoffen, dass bereits schon dieses Jahr die Kästen angenommen werden und dort fleißig gebrütet wird.


Yardena Baule

Der bedrohte Mauersegler, der etwas größer ist als die Schwalben und auch nicht mit denen verwandt ist, nistet auch gerne in Alternativen wie den Mauersegler-Nistkästen.

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