BUND Kreisgruppe Plön

Karl Käfer wurde doch gefragt, ... - Erste Hilfe in unseren Gärten

01. März 2023 | Karl der Käfer..., Naturschutz

Krokusse im Schnee  (pixabay)

Da sind sie wieder, die Farben in unseren Gärten. Nach einem langen tristen Winter erfreuen sie unsere Augen und unser Herz. Sie leuchten direkt in unsere Seele. Gemeint sind die bunten Farben der Frühblüher.
Frühblüher gibt es viele. Winterlinge und Schneeglöckchen sind die ersten. Gefolgt von Buschwindröschen, Anemone, Hohlem Lerchensporn, Krokus und anderen.
Die meisten Kleinblumenzwiebeln sind in Europa heimisch oder seit Jahrhunderten in Gärten verwildert. Nur von kurzer Dauer ist die Freude an unfruchtbaren Neuzüchtungen. Sie vermehren sich nicht und sind schnell wieder verschwunden. Also Obacht beim Zwiebelkauf. Ebenso mag nicht jede Zwiebel jeden Standort und Boden. Hier muss man gegebenenfalls etwas herumprobieren. Sagt er ihnen jedoch zu, werden sich die richtigen Sorten zuverlässig vermehren. Aber wie bei allem im Garten braucht man etwas Geduld. Die meisten Arten mögen frische oder feuchte Plätze im Frühjahr, die im Sommer wiederum trocken und durchlässig sind. Viele Zwiebeln gedeihen gut an sonnigen Gehölzrändern.
Die beste Pflanzzeit ist September bis November. Die Pflanztiefe ist die doppelte Zwiebelhöhe. Vielleicht merken Sie sich eine Pflanzung für den nächsten Herbst im Kalender vor. Bei diesen kleinen Pflänzchen: viel hilft viel. Um die 20 Stück/m2 können es sein.
Einige Pflanzen verbreiten sich durch Samen, andere bilden Tochterzwiebeln oder beides. Manchmal helfen auch die Ameisen bei der Vermehrung. Einige Samen besitzen ein ölhaltiges und nahrhaftes Anhängsel, das sogenannte Elaiosom. Um das Elaiosom zu ernten, schleppen die kleinen Krabbler die Samen einige Meter weit und verlieren sie dabei hier und da.
Frühlingszwiebeln gedeihen schlecht in Gärten allzu ordentlicher Menschen. Wenn überhaupt, dürfen sie erst gemäht oder geschnitten werden, wenn das Laub gelb geworden ist. An Gehölzrändern wachsende Blumen mögen das Herbstlaub und eine leichte Humusschicht.
Aber wir pflanzen diese ersten bunten Farbtupfer ja nicht nur, um uns selber zu erfreuen, sondern um den ersten Insekten des Jahres wichtiges Futter zu bieten. In der Regel sind die ersten Blütenbesucher unsere Hummelköniginnen. Sie haben als einzige eines ehemals großen Volkes überlebt und müssen nun ein neues Volk gründen. Elementar wichtig ist deshalb, dass sie nach dem Winter ausreichend Nahrung finden. Leider findet man des Öfteren entkräftete Hummeln auf dem Boden liegen.
Die Hummelköniginnen haben sich um zu überwintern, in der Regel nur wenige Meter von ihrem alten Nest entfernt, etwa 8 – 11 cm tief eingegraben.  Dabei meiden sie bewachsene Böden, also Rasen und bevorzugen durchlässige Böden. Der Überwinterungsplatz liegt absonnig. Experten haben herausgefunden, dass einzelne Hummeln bis zu 200 mg Nektar speichern, um den Winter zu überleben. Im Frühjahr sind dann noch etwa 20 mg übrig. Bei einer in tieferen Schichten Bodentemperatur von 7 – 9 Grad erwachen sie und fliegen aus. Nun müssen sie einen geeigneten Platz für ein neues Nest suchen, um einen Staat zu gründen. Die dichte Behaarung und der schnelle Flügelschlag sorgen dafür, dass die Hummel bereits um die 0 Grad herum fliegen kann. Jetzt kommen unsere Frühblüher zum Tragen, derer es gar nicht genug geben kann.


Ortsgruppe Schwentinental

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