Ja. Aber das ist doch mit Einschränkungen verbunden? Nein.
1970 lag der weltweite „Overshoot Day“, der Tag an dem die Menschheit die Ressourcen der Erde verbraucht hat, am 30. Dezember. 1990 bereits am 10. Oktober und 2022 am 28. Juli. Der deutsche Overshoot Day war bereits im Mai. Mit einem global gesehenen Gesamtverbrauch von 1,74 Erden jährlich kann für die nachfolgenden Generationen nicht mehr viel übrig bleiben. Denn unsere Ressourcen sind endlich.
Es gibt aber Möglichkeiten, nachhaltiger zu leben, ohne wirklich verzichten zu müssen. Das Einzige, was man tun muss, ist, den Lebensstil umzustellen und ein wenig zu überlegen.
So besitzen wir inzwischen durchschnittlich 95 Kleidungsstücke pro Person. Das sind doppelt so viele wie noch vor 15 Jahren. Natürlich möchte man auch einmal etwas „Neues“ zum Anziehen haben. Oder die Kleidung passt nicht mehr. Neu kaufen muss aber nicht sein. In Kiel und Preetz gibt es Second Hand Läden mit einer ausreichend großen Auswahl. Häufig können Sie dort auch gut erhaltene Kleidungsstücke zum Verkauf spenden. Wer etwas Besonderes sucht, wird vielleicht im Internet bei „Momox“ oder „Kleiderkreisel“ (um nur zwei zu nennen) fündig. Generell kann Kleidung häufig noch einmal geflickt oder mit einfachen Mitteln aufgepeppt werden.
Sie bauen um und brauchen Elektrogeräte? Bohrmaschinen und sonstiges Werkzeug kann man leihen oder ebenfalls gebraucht kaufen. Wenn sie neu sein müssen, sollte man darauf achten, dass sie repariert werden können und nicht sofort entsorgt werden müssen. Auf YouTube z. B. findet man einige anschauliche Anleitungen für die kostengünstige Selbstreparatur.
Gerade im Winter, wenn wir uns weniger draußen aufhalten und unsere Innenräume mehr wahrnehmen, haben wir den Wunsch einer Umgestaltung. Auch hierfür müssen wir nicht zwangsläufig neue Dinge kaufen. Manchmal genügt es schon, einfach mal etwas umzustellen, Pflanzen einen neuen Standort zu geben oder Bilder anders aufzuhängen. Nur wenige Veränderungen erzeugen häufig ein anderes Bild. Vielleicht finden wir auch in einem Schrank etwas, das wir schon vergessen hatten.
Mit Lebensmitteln nachhaltig hauszuhalten ist besonders wichtig. Halten wir im Kühlschrank eine gewisse Ordnung ein, haben wir immer einen Überblick, ob etwas fehlt. Wer nur nach Zettel einkauft, kauft keine überflüssigen Dinge. Abgelaufene Lebensmittel landen nicht sofort im Müll, sondern werden der Seh-, Riech- und Schmeckprobe unterzogen. Nachhaltig ist auch, regionale und saisonale Lebensmittel zu bevorzugen. Bananen aus der Dominikanischen Republik und Erdbeeren zu Weihnachten kann man kaufen, sollte man aber nicht.
Und warum braucht es eigentlich eine Gas-Krise, damit wir sparsam mit unseren Energien umgehen? Eigentlich sollte das doch selbstverständlich sein. Pullis aus reiner Wolle wirken Wunder, wenn es kalt ist und sondern im Gegensatz zu Kleidung aus Kunstfaser bei der Wäsche kein Mikroplastik ab. Apropos Wasser: Deutschland gehört laut einer Analyse der Satellitenmission „Grace“ zu einer der Regionen mit dem weltweit größten Wasserverlust. Seit dem Jahr 2000 haben wir Wasser von der Menge des Bodensees verloren.
Im November gab es die Woche der „Gemeinsamkeit“. Gemeinsam sind wir viele und können viel verändern. Lassen sie uns gemeinsam an die nachfolgenden Generationen denken.
Ortsgruppe Schwentinental