Bericht der Ortsgruppe Schwentinental

11. April 2023

Die Ortsgruppe bei der Wiesenmahd  (Birgit Reinke-Wiese / Birgit Reinke-Wiese)

Im Winter schläft die Natur und um sie nicht zu stören, müssen alle Arbeiten gut überlegt sein. Deshalb gibt es aus dieser Jahreszeit nur wenig an praktischen Naturschutzarbeiten zu berichten.

Hier die letzten Arbeiten im Herbst:
Neben den letzten Wiesenmahden im September/Oktober kümmerten wir uns um die Beweidung einiger Flächen durch einen Nebenerwerbslandwirt. Beweidet wurde mit Rindern und Schafen, damit die teils wertvollen Flächen kurz in den Winter gehen und die Kräuter im Frühjahr ausreichend Licht bekommen.
Den Winter nutzten wir, um für diverse Flächen einen zukünftigen Pflegeplan zu erstellen.
Der Pflegeplan umfasst auch eine Streuobstwiese, die zukünftig beweidet werden soll. Die dortigen Bäume mussten durch eine Umzäunung aus Schafdraht vor Verbiss geschützt werden.

Auf einer Fläche, die einige Jahre nicht bewirtschaftet wurde und nun kurzgefressen war, legten wir eine Benjeshecke an. Sie dient sowohl Amphibien als auch Insekten, Kleinsäugern und Vögeln als Unterschlupf oder Zwischenstation. Bei einer Begehung mit „Froschland“ wurde festgelegt, inwieweit das Gewässer frei geschnitten werden muss, um beispielsweise Libellen aber auch Amphibien dienlich zu sein. Die Chance, dass sich der Laubfrosch ansiedelt, ist gegeben. Ab dem 1.10. darf gefällt werden. Der Schnitt wurde zu zwei großen Haufen aufgeschichtet, auf denen „Froschland“ im kommenden Winter die entfernten Stubben der gesägten Weiden ablegt. Haben Weiden Bodenschluss, schlagen sie sofort wieder aus.
Auf dieser Fläche entfernten wir ebenfalls den alten und defekten Zaun, damit ein neuer gezogen werden kann. Ab Mai wird hier dann extensiv mit Schafen beweidet.
Für eine Bank und ein entsprechendes Dach, sowie eine angedachte Schautafel beantragten wir Gelder über den Kreis Plön aus dem Topf der Sparkasse. Die Gelder wurden bewilligt. Wir bedanken uns ganz herzlich! Der Bau wird erfolgen, nachdem der neue Zaun steht.
Um Insekten zu fördern und zum Klimaschutz beizutragen, pflanzten wir auf dieser Fläche einen Apfelbaum. Es handelt sich um die alte Sorte mit dem Namen „Schöner von Herrnhut“, erstmals 1880 gefunden. Sollte der Baum sich dort wohlfühlen, es ist ein recht feuchter Standort, ist angedacht, noch ein oder zwei Bäume mehr zu pflanzen.

Anfang des Jahres stand das Reinigen der Vogelnistkästen und der Fledermauskästen an. Bei sehr hoch hängenden Kästen unterstützen uns die Mitarbeiter des Bauhofes mit Hilfe einer Hebevorrichtung. An die meisten Kästen gelangten wir jedoch mit Hilfe einer Leiter.

Den Verwalter diverser Wohnungen in Schwentinental baten wir schriftlich, Teile einer Gartenanlage erst später im Jahr zu mähen. Auf dieser Fläche wächst die Orchidee „Breitblättriger Stendelwurz“. Alle Orchideen stehen unter Artenschutz und dürfen nicht vernichtet werden. Der Verwalter erklärte sich bereit, darauf Rücksicht zu nehmen.

Dann wurden wir von Mitarbeitern eines Seniorenheimes angesprochen, ob wir Vorschläge für mehr Nachhaltigkeit in ihrem Hause hätten. Hatten wir. Und so erstellten wir eine etwas längere Liste mit Möglichkeiten. Unter anderem schaute sich ein Ornithologe die örtlichen Gegebenheiten an, um die mögliche Anbringung von Mauerseglerkästen zu begutachten.
Die Mitarbeiter bildeten nun einen Arbeitskreis, auf dem regelmäßig besprochen wird, was wie umgesetzt werden kann. Wir bedanken uns ganz herzlich für die Offenheit und den Einsatz für mehr Natur- und Umweltschutz!

Auf einer Ausgleichsfläche hatten sich die Brombeeren, die wir bereits im letzten Jahr zurück geschnitten hatten, wieder massiv ausgebreitet. Diese wurden von uns wieder beschnitten und soweit als möglich ausgegraben. Die Löcher befüllten wir mit Erde. Auf den offenen Stellen bringen wir ab Ende März/Anfang April Regiosaatgut aus. Diese Arbeiten mussten in der Winterzeit erfolgen, damit wir zum einen die Amphibien, die dort leben, nicht stören und zum anderen der Zwergmaus (Rote Liste Vorwarnstufe), die die langen Gräser nutzt, um ihr Nest zu bauen, in ihren Aktivitäten nicht behindern. Sie flicht langes Gras zu Kugelnestern, die sie sowohl als Schlafplatz als auch als Kinderstube nutzt. Da der Mensch zu viel und überall mäht, findet die kleine Maus kaum noch Lebensräume.
Die nächsten drei bis vier Jahre müssen wir nun den erneuten Aufwuchs der Brombeeren regelmäßig zurück schneiden. Irgendwann geben sie auf.

Am 11. März 2023 fand das alljährliche Müllsammeln der Stadt Schwentinental statt, bei dem wir natürlich halfen. Die Nacht zuvor hatte es zwar geschneit, aber der Boden war nur wenig bedeckt und die Sonne half kräftig mit. Wir füllten mehrere große Säcke mit Müll und wurden anschließend mit einem kleinen Imbiss auf dem Gelände des Bauhofes belohnt.

Im April machten wir uns an die Neuanlage einer kleinen Blumenwiese, die leider im Laufe der Jahre recht vergrast war. Der alte Bewuchs musste entfernt werden, die Fläche geharkt und anschließend mit Regiosaat neu eingesät werden.
Außerdem mussten die Stauden zweier kleiner öffentlicher Beete geschnitten werden, damit der Neuaustrieb ausreichend Licht bekommt.
Im Laufe des Sommers werden wir die Brombeeren in Schach halten und 5 Ausgleichsbäume auf einer abgelegenen Fläche regelmäßig gießen.

Natürlich steht die Wiesenmahd an und was sonst noch auf zukommt, von dem wir jetzt noch nichts wissen.

Annette Hinz für die Ortsgruppe

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